Logistik für die Bombenräumung

Simon SchultzEinsätze, Einsätze 2022, News

Datum: 31. März 2022 um 13:00 Uhr
Einsatzort: Hannover-Burg


Einsatzbericht:

Kampfmittelbeseitiger entschärfen 250-Kilogramm-Fliegerbombe

Hannover. Kampfmittelbeseitiger haben am Donnerstagabend eine amerikanische 250-Kilogramm-Fliegerbombe auf einem Baugelände im Stadtteil Burg entschärft. Die Maßnahme verlief ohne größere Zwischenfälle. Um 19.07 Uhr hieß es: Sperrgebiet aufgehoben.

Etwa 6500 Anwohnerinnen und Anwohner mussten vorab den Evakuierungsradius von einem Kilometer verlassen. Betroffen waren auch Häuser und Wohnungen in den angrenzenden Stadtteilen Ledeburg, Leinhausen und Hainholz.

Erste Bombenevakuierung in 2022
Es war die erste Bombenevakuierung des Jahres. Außerdem wurde das erste Mal seit längerer Zeit in einem anderen Stadtteil als Misburg geräumt – dort waren die letzten vier Blindgänger gefunden worden.

Mehrere sogenannte Anomalien waren im Vorfeld auf dem Baugebiet an der Ecke Gretelriede/Innersteweg in Burg entdeckt worden. Die Sorge, dass dort möglicherweise weitere Blindgänger liegen, bestätigte sich nicht. „Die anderen beiden Verdachtsfälle auf dem Gelände haben sich als harmloser Metallschrott herausgestellt“, sagte Feuerwehrsprecher Jörg Rühle.

Fußgänger unterbricht Entschärfung kurzzeitig
Um kurz vor 18 Uhr stieg der Polizeihubschrauber „Phoenix“ auf, um zu kontrollieren, ob noch Personen im Sperrgebiet waren. Etwa zeitgleich waren Einsatzkräfte und Angestellte damit beschäftigt, einen plötzlichen Wasserrohrbruch direkt neben der Verdachtsstelle zu reparieren. Um 18.20 Uhr war das Sperrgebiet schließlich geräumt und die Kampfmittelbeseitiger konnten mit ihrer Arbeit beginnen.

Dafür war Sprengmeister Thorsten Lüdeke im Einsatz. Um kurz vor 19 Uhr musste er seine Arbeit kurz unterbrechen, als die Polizei doch noch einen Fußgänger am Bahnhof Ledeburg auffand und mitnahm.

„Evakuierung hat reibungslos geklappt“
Der 40-jährige Sprengmeister nannte die Arbeit eine „Kavaliersentschärfung“ – sämtliche Umstände, aber auch die Evakuierung hätten reibungslos geklappt. Die Bombe habe etwa 1,60 Meter tief unter der Erde im Grundwasser gelegen. „Sie ließ sich gut entschärfen“, so Lüdeke.

Für viele ist es die erste Räumung
Offensichtlich waren nicht alle Menschen im Sperrgebiet so gut auf die Räumung eingestellt. „Ich habe erst vor zehn Minuten von der Bombenentschärfung erfahren“, sagte die 19-jährige Mary. „Mein Freund hat mich angerufen und es mir gesagt. Dann habe ich auch die Feuerwehr mit der Durchsage gehört.“ Lena Tervooren musste ihre beiden Katzen alleinlassen. „Ich hasse sowas“, sagte sie. Bis zur Entwarnung wollte sie sich in einem Fast-Food-Restaurant aufhalten.

Für viele war es die erste Bombenräumung. Etwa für die 71-jährige Hanna Lange: „Dass ich das noch erleben muss, ich dachte die haben langsam alle Weltkriegsüberbleibsel weggeschafft.“

 

Quelle: Haz.de